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Hinter dem Begriff Endodontie, oder auch Endodontologie genannt, verbirgt sich die „Lehre vom Zahninneren“. Das ist ein Teilbereich der Zahnheilkunde, der sich im Wesentlichen mit Erkrankungen des Pulpa-Dentin-Komplexes beschäftigt.
Dargestellt wird im Detail also die Funktionseinheit aus dem Weichgewebe des Zahninneren (der sogenannten Pulpa) und dem angrenzenden Zahnbein (Dentin). Demnach können von akuten oder chronischen Erkrankungen sowohl das Zahnmark, die im Zahninneren liegenden Blut- und Lymphgefäße, die Nerven in den jeweiligen Wurzelkanälen und das entsprechende Bindegewebe befallen sein. Gleiches gilt auch für den Zahnhalteapparat (Parodontium).
Die am häufigsten angewendete Behandlungsmethode in der Endodontie ist die Behandlung des Wurzelkanals.
Die umgangssprachlich bekanntere „chirurgische“ Wurzelspitzenresektion wird nur dann durchgeführt, wenn die Erstbehandlung der Wurzelkanäle erfolglos geblieben ist und die Revision der Wurzelkanalbehandlung keine Veränderung herbeigeführt hat.
Das Behandlungsziel in der Endodontologie liegt in der Erhaltung des jeweiligen Zahnes.
JA - Sie können im Vorfeld schon kleinere Anzeichen selber ausmachen bzw. Sie merken es an folgenden Empfindlichkeiten:
Grundsätzlich schmerzt ein entzündeter Nerv!
Jedoch, in sehr seltenen Ausnahmefällen, treten überhaupt keine Beschwerden auf und lediglich im Röntgenbild zeigt sich ein kleiner dunkler Fleck an der Wurzelspitze.
Eine Wurzelbehandlung wird bei einer Infektion des Zahnnervs durchgeführt. Ausgelöst durch verschiedene Ursachen wie z.B.:
dringen Bakterien in das Zahninnere ein und lösen eine Entzündung des betreffenden Wurzelkanals aus. Bleibt diese Infektion unbehandelt, kann der Nerv absterben und die Entzündung kann sich bis auf das Parodontium ausbreiten. Auf dem Röntgenbild kann man diesen Erkrankungsgrad als „dunklen Fleck“ an der Wurzelspitze erkennen.
Im Dialog mit Ihrem Zahnarzt wird Ihnen Ihr Behandlungsverlauf dargestellt und gleichzeitig die Behandlung unter Sedierung (z.B. Lachgas) und einer lokal verabreichten Anästhesie angeboten. Eine heutzutage durchgeführte Wurzelbehandlung verläuft i.d.R. schmerzfrei.
Damit Sie eine Vorstellung vom Behandlungsablauf erhalten, skizzieren wir Ihnen nachfolgend den Ablauf einer Wurzelbehandlung.
Zunächst öffnet der Zahnarzt den betroffenen Zahn und reinigt den betroffenen Wurzelkanal. Oft folgt danach die Einlage eines Medikamentes für mehrere Tage. Dann wird der Wurzelkanal mit einer Wurzelfüllung wieder verschlossen. Damit ist die Wurzelbehandlung beendet.
Tritt eine erneute Wurzelentzündung an derselben Stelle auf, muss die Behandlung wiederholt werden. Der Zahnarzt bezeichnet das in diesem Fall als Revision.
Bleibt die Revision auch erfolglos, entfernt der Zahnarzt die Wurzelspitze und das entzündete Gewebe – auch Wurzelspitzenresektion genannt.
Ausführliche Informationen:
Grundsätzlich ist nach jedem kleinen Eingriff eine Zeit der Regeneration zu erwarten, damit Ihr Körper den natürlichen Heilungsprozess durchlaufen kann. Komplett schmerzbefreit sind Sie unmittelbar nach der Behandlung, weil die Betäubung noch Ihre Wirkung hat.
Ferner können unmittelbar nach der Behandlung Ihr Kiefer-, Nacken-, und oder Ihre Rückenmuskulatur etwas verspannt sein, da Sie während der Behandlung den Mund weit geöffnet halten. Für alle Begleiterscheinungen, die nach dem Eingriff auftreten können, wird Ihnen Ihr Zahnarzt unmittelbar nach der Behandlung ein schmerzlinderndes Mittel empfehlen - wie z.B. Ibuprofen oder Paracetamol.
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer postoperativen Entzündung, verbunden mit starken Schmerzen, ggf. einer Schwellung und oder Fieber kommen. Sie sollten dann umgehend Ihren Zahnarzt kontaktieren, damit Ihnen ein entsprechendes Antibiotikum verabreicht werden kann.
Wundern Sie sich nicht, wenn sich Ihr Zahn nach der Wurzelfüllung noch für eine Weile anders anfühlen wird, als die umgebenden Zähne. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis.
Folgende Risiken können nicht komplett ausgeschlossen werden:
Die Erfolgschancen hängen dabei auch von dem Zustand Ihrer Zähne vor der Behandlung ab und welche Nachsorge Sie getroffen haben.
Ist ein Zahn lediglich entzündet und der ihn umgebende Zahnhalteapparat und Knochen gesund, liegen die Erfolgschancen sehr hoch.
Hat sich die Entzündung bereits ausgebreitet und zu einer Knochenauflösung geführt oder wird der Zahn nach erfolgreicher Behandlung nicht durch eine Teilkrone/ Krone restauriert, sinken die Erfolgschancen deutlich.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur die Kosten für Wurzelbehandlungen nach dem Prinzip "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich". Das bedeutet, dass die Krankenkassen nur das Notwendigste bezahlen – nicht unbedingt das, was Sie als Patient auch benötigen.
Mit modernen Techniken können Wurzelkanalbehandlungen besser und erfolgreicher durchgeführt werden. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein wurzelbehandelter Zahn lange erhalten bleibt. Solche zusätzlichen Maßnahmen können gesetzlich Versicherte auf Wunsch in Anspruch nehmen und privat bezahlen. Die privaten Krankenkassen übernehmen normalerweise auch die Kosten moderner Behandlungsmethoden.
Klären Sie dieses jedoch vor Antritt der Behandlung mit Ihrer Krankenkasse ab – Ihr Zahnarzt unterstützt Sie mit seinem fachlichen Know-how dabei.
Bei stark entzündeten oder abgestorbenen Zahnnerven gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Bei einer Entfernung sollte dann aber auch die entstehende Zahnlücke mit einem entsprechenden Zahnersatz, wie z.B. einem Implantat mit Krone oder einer Brücke wieder geschlossen werden. Die Kosten für ein solches Implantat mit Krone oder einer Brücke betragen ein Mehrfaches der Zuzahlung für eine moderne Wurzelbehandlung. Darüber hinaus würden Sie bei einer Wurzelbehandlung Ihren eigenen Zahn behalten und nicht durch einen künstlichen Zahn ersetzen.