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Eine Zahnbehandlung gehört zu den weniger angenehmen Dingen im Leben – das sehen wir als Zahnärzte genauso wie unsere Patienten. Für uns jedoch steht der Nutzen der Zahnbehandlung im Vordergrund, und deshalb sind wir sehr bedacht darauf, unseren Patienten die Angst zu nehmen. Dazu gibt es eine gute und sichere Methode: die Sedierung (Beruhigung) mit Lachgas.
Ca. 70% der Bevölkerung hat Angst vor dem Zahnarzt
Bevor ich die Funktionsweise von Lachgas näher erläutere, möchte ich den ersten Patienten vorstellen, dem ich damit zu gesunden Zähnen und mehr Selbstbewusstsein verholfen habe. Herr P. war eine gestandener Mann Ende dreißig, sportlich und beruflich erfolgreich. Seit seiner Kindheit hatte er panische Angst vor dem Gang zum Zahnarzt und ging im Erwachsenenalter weder zu Vorsorge noch zur Behandlung – obwohl er öfters Zahnweh hatte. Erst erhebliche Schmerzen zwangen ihn zu einem Besuch bei mir. Seine Angst konnte ich gut verstehen – und auch seine zunehmenden Hemmungen im Umgang mit anderen Menschen. Herrn P.s Gebiss war keine Zierde mehr, und auch Mundgeruch hatte sich aufgrund einer Parodontose entwickelt.
Lachgas bewirkt die Ausschüttung von „Glückshormonen“
In einem Gespräch in ruhiger, entspannter Atmosphäre erklärte ich Herrn P. zunächst, dass er mit seiner Zahnarztphobie nicht allein ist, und schon machte sich Erleichterung bemerkbar. Dann erklärte ich die Vorteile von Lachgas:
Nachdem wir die wenigen Risiken, die einer Sedierung mit Lachgas entgegenstehen, ausgeschlossen hatten, war Herr P. in unserem freundlich und luftig eingerichteten Behandlungszimmer schnell zur ersten Behandlung unter Lachgas bereit.
So funktioniert der Einsatz von Lachgas:
Lachgas wird seit dem 19. Jahrhundert in der Medizin eingesetzt
Lachgas ist das sicherste und am besten erforschte Beruhigungsmittel (Sedativum) in der Medizin. In vielen angelsächsischen und skandinavischen Ländern gehört es zum Alltag in der Zahnarztpraxis.
Die meisten Patienten fühlen sich unter Lachgas einfach nur entspannt und ruhig, andere berichten von folgenden zusätzlichen Empfindungen:
In seltenen Fällen kommt es zu leichter Übelkeit, die aber abnimmt, wenn die Lachgaskonzentration reduziert wird.
Lachgas kann auch bei Kindern angewendet werden
Gerade weil sie schnell geht und wenig Risiko birgt, ist die Sedierung mit Lachgas bei Kindern immer häufiger die Alternative zur Narkose. In der Regel sind Kinder ab 4 Jahren bereit, die Lachgasmaske zu tragen. Ihr Kind bleibt bei Bewusstsein, kann Anweisungen befolgen und sich mit Zeichen bemerkbar machen. Sind örtliche Betäubungen notwendig, toleriert das Kind diese viel besser und empfindet sie als weniger schmerzhaft.
Wie nehmen Sie und Ihre Ängste ernst
Herr P. hat mir damals sehr offen über seine Angst berichtet, und ich habe viel von ihm gelernt. In meiner Praxis braucht sich niemand schlecht zu fühlen, weil er seine Zähne aus Angst vor dem Zahnarzt vernachlässigt hat. Und Angst brauchen Sie schon gar nicht zu haben: Alle unser Arbeitsabläufe sowie die Atmosphäre in der Praxis sind darauf ausgerichtet, Patienten Ängste zu nehmen – sei es die Furcht vor Schmerzen oder das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Und sollten Sie doch eine stärkere Sedierung wünschen, haben wir selbstverständlich die passenden Medikamente zur Hand.
Herr P. kommt übrigens regelmäßig zur Vorsorge – und schon lange ohne Lachgaseinsatz.
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Miri (Sonntag, 08 Oktober 2017 20:22)
Hallo. Mit Neugier, verfolge ich schon ein paar Wochen, die Beiträge unter anderem auch auf Jameda. Das mit der Angst vorm Zahnarzt kenn ich nur zu gut. Gerade das Thema ausgeliefert sein, ist bei mir ein Riesen Problem. Da stellt man sich schon die frage: Ist das nicht mega peinlich, wenn man dann doch die Flucht aus der Praxis ergreift? Ging es anderen auch schon so? Was ist wenn ich während der Behandlung Angst bekomme?
Ich beneide die Menschen, die einfach so zum Zahnarzt gehen können. Ich war schon bestimmt 4 Jahre nicht mehr da und hab manchmal starke Schmerzen. Mittlerweile sind bis zu 5 Zähne betroffen......da hält man lieber die Schmerzen aus, als einfach zum Zahnarzt zu gehen. Das ist doch eigentlich völlig bekloppt oder?